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Der Klavierstimmer muss einzelne Saiten, die zu einer Taste gehören (der sogenannte Chor), auf die gleiche Tonhöhe stimmen und muss alle Töne des Klaviers untereinander in Einklang bringen. Auf dem Bild oben sehen Sie, wie immer drei Saiten zu einem Hämmerchen gehören, das sie anschlägt, wenn Sie eine Taste drücken: Je drei solcher Saiten haben exakt die gleiche Tonhöhe, wenn sie gestimmt sind. Ist das nicht der Fall, schwebt der angeschlagene Ton und klingt nicht rund, nicht weich. Hohe Töne klirren dann unangenehm, mittlere Töne, die verstimmt sind, erinnern an alte Klaviere in einer verrauchten Bar. Etwa von der Mitte an abwärts gibt es je zwei Saiten pro Tastenton, die der Klavierstimmer in exakte Übereinstimmung bringen muss. Der Tiefbereich schliesslich hat nur noch eine einzelne, dicke Saite pro Taste und macht dem Klavierstimmer das Stimmen etwas leichter. Die Werkzeuge eines Klavierstimmers sind ein Stimmschlüssel und Stimmkeile aus Holz, Filz oder Gummi. Der Klavierstimmer schiebt die Keile zwischen bestimmte Saiten, um sie abzudämpfen, damit nur noch zwei Saiten frei schwingen und anschliessend mit dem auf den Stimmnagel aufgesetzten Stimmschlüssel einander angeglichen werden können.
Gleichzeitig muss der Klavierstimmer die Tonhöhen über das ganze Klavier unter einander anpassen, so dass die Tonabstände gleichmässig, harmonisch verteilt sind. Ich stimme das Klavier gleichschwebend bzw. gleichtemperiert. Dabei sind die Intervalle (bis auf die Oktave) nicht ganz rein, jedoch können alle Tonarten gleichwertig nebeneinander gespielt werden. Mit Hilfe seines Gehörs sollte der Klavierstimmer auch die mitschwingenden Obertöne untereinander angleichen. Reine Intervalle können nur bundlose Instrumente wie die Geige oder Blasinstrumente spielen. Übers ganze Klavier gesehen, werden die Töne etwas gespreizt, auseinandergestimmt, damit die höhen Töne von unserem Gehör hoch genug und die tiefen Töne tief genug wahrgenommen werden. Dieses notwendige "stretched tuning" hat physikalische, materialbezogene Ursachen.
Wie häufig sollte man den Klavierstimmer zu sich rufen?
Grundsätzlich einmal im Jahr. Es hängt von mehreren Faktoren ab, die bestimmen, wie lange sich die Stimmung Ihres Klaviers hält:
- Raumtemperaturschwankungen wirken sich schlecht auf die Stimmlage der Töne aus
- vom allgemeinen Zustand des Klaviers, wie solide ist die Konstruktion
- Der Art und Weise, wie Sie Klavier spielen, wie fest Sie auf die Tastatur drücken. Ein starker Anschlag kann die Saiten verstimmen.
- Die Qualität des Klaviers oder Flügels wirkt sich ebenfalls stark auf die Erhaltung der Stimmung aus.
Lassen Sie Ihr Klavier in den ersten beiden Jahren nach dem Einzug in die neue Wohnung halbjährlich und ab dem dritten Jahr jährlich vom Klavierstimmer stimmen. Spielen Sie selten auf Ihrem Klavier, können Sie es auch länger nicht stimmen lassen, aber da entsteht der Nachtei, dass das Klavier die ursprüngliche Tonhöhe von a=440 Hz verliert.
Ich habe in der Jugendzeit mit dem Klavierstimmen angefangen. In einem Klavierbau-Betrieb in Bern-Bümpliz bildete ich mich weiter. Seit 1990 stimme ich Klaviere und Flügel in Bern und Umgebung bis 50 km Entfernung.
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